Inhaltsverzeichnis
Vamos
Vinyl
- LP, 1993, Mercury 514 838-1 Spotify
A-Seite:
- Blank 4:20
- Bananaboat 2:45
- Hullygullymylove 4:15
- Ye Ye 3:09
B-Seite:
- Irgendwo ganz unten 3:28
- Opa Voss 3:46
- Vamos Bananaboat 3:57 bzw. MC Vamos Bananaboat 5:59 nur auf der MC!
MC
CD
- CD, 1993, Mercury 514 838-2 Spotify
DCC
- DCC, 1993, Mercury 515 838-5
Ursprünglich sollte dieses Album unter dem Namen "BarbarellaMortadellaohneTeller" erscheinen, aber Remmler überarbeitete die komplette Produktion, und das Album erschien unter neuem Namen mit etwa einem halben Jahr Verspätung.
Nach "Lotto" ist dies das erste Album nach fünf Jahren, das man als wirklich neues Album von Stephan Remmler werten kann. Die beiden Alben "10 Jahre bei der Stange" und "PROJEKT F - Auf der Suche nach dem Schatz der verlorenen Gefühle" enthielten nichts wirklich neues. Remmler schlägt auf diesem Album eine neue Musikrichtung ein, die er seit Trio nicht mehr bestritten hat: den Rock. Bei den Musikern, die auf diesem Album spielen, handelt es sich um das (fast) komplette Panik-Orchester von Udo Lindenberg, das u.a. auch deutsche Rock-Musiker wie Peter Maffay begleitet. Zwei Gäste finden sich auch auf dem Album: Can Man T. und vor allem die Toten Hosen aus Düsseldorf. Beide sangen (und rauchten) bei dem Titel "Bananaboat" mit. Dem entsprechend klingt der Titel auch stark nach Punk.
Zwei Titel auf dem Album sind nicht neu: "Du ich wär so gern bei dir" ist ein unveröffentlichtes Lied von Trio, das Remmler übersetzt und überarbeitet hat. Des weiteren war der Titel "Irgendwo ganz unten" schon auf der Maxi-CD "SCHOEN 4 - Heimweh" zu hören, dort allerdings instrumental interpretiert von "The Dentures".
Das Lied "Vamos Banaboat" gibt es exklusiv auf der MC-Version des Albums als erheblich längere Version, die dann "MC Vamos Bananaboat" heißt. Dies ist das einzige Album von Stephan Remmler, das auch auf dem unüblichen Format DCC ("Digital Audio Tape") veröffentlicht wurde, das sich seinerzeit aber nicht durchgesetzt hat.
Zu der CD gibt es (wie zu jedem Album) auch ein Promo-Exemplar, in diesem Fall mit dem gleichen Cover. Jedoch ist für einige Journalisten ein kleiner "Bestechungs"-Artikel beigelegt, nämlich eine Armbanduhr mit (neutralem) Case sowie eine "Remmlercard" im Format einer EC-Karte. Im offiziellen Promo-Info heißt es zu diesem Album:
Promotext CD
"Elf Jahre nach dem subversiven Ohrwurm 'Da da da' präsentiert der 46-jährige Texter, Musiker, Sänger und Produzent Stephan Remmler seine achte LP 'Vamos' - und kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Ein völlig neuer Remmler?
Musikalisch ist der Ex-Triologe keine Ausgeburt der Neuen Deutschen Welle, sondern ein Kind des Rock'n'Roll. Die erste Elvis-Scheibe ('Heartbreak Hotel') mit neun, die erste Band mit 18, mit der als 'Mich Jagger der Unterweser' norddeutschen Bühnen inklusive des Hamburger Starclubs unsicher machte. Als er dann Stones & Co. im Schlaf spielen konnte, vermischten sich amerikanische Töne und deutsches Feeling - 'es darf ja nicht beim Nachmachen bleiben, und einem italienischem Rockmusiker hört man ja auch an wo er herkommt.'
Trendsetter Remmler ('Die Fantastischen Vier' und 'Dee-Lite' benutzten Remmler-Samples) goes back to the roots: 'Ich verändere mich gern. Gerockt habe ich immer, erst in kurzen Hosen, dann mit langen Haaren - und dann mit kurzen Haaren. Und jetzt hört sich's so an: Zwei Lieder auf 'Vamos' sind Raggamuffin-Stücke. War Remmler auf Jamaica? 'In der Karibik war ich. Im letzten Sommer auf Saint Lucia bin ich voll abgefahren,' erzählt er. 'Street-Parties, stundenlang der gleiche Groove. Damals machte ich gerade eine Pause in meiner Produktion, und wie in Trance bin ich zurück ins Studio und habe gleich weitergemacht.' Und Can Man T. und Die Toten Hosen haben mitgemacht.
Remmler ist nachdenklich geworden: 'Ich war nie ein Freund davon, komplexe politische Themen auf eine einfache Formel zu bringen. Rockmusik kann nur den Finger auf die Wunde legen und keine Lösungen anbieten. Aber ob das in diesen Zeiten noch stimmt…'
In seiner Wahlheimat Schweiz sind die Ereignisse und der Rechtsruck in Deutschland nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Aus dem Schock und dem Bauch heraus schrieb Stephan Remmler das Lied 'Mein Freund ist Neger', in dem es um Flüchtlinge jeder Hautfarbe geht. Weniger hart, aber ebenso realpolitisch seine Reaktion auf die aktuelle Wirtschaftslage: 'Bist du wieder mal blank, wechsel einfach die Bank.' Keine Sozialarbeiter-Betroffenheit, aber trotzdem deutlich.
Spitzenmusiker von Carlton und Cress bis Voormann und Weihe helfen mit, dass man 'Vamos' mit 'losgehen' übersetzt. Nach vorne."
Promotext LP
BIOGRAPHIE
Das Schönste an Deutschland ist die Ordnung. Entweder Schenkelklopfen zur Marschmusik oder ernste Miene zum Betroffenheitsrock. Wenn in dieser überschaulichen Beschaulichkeit plötzlich die Schubladen klemmen, steckt garantiert Stephan Remmler dahinter. Elf Jahre nach dem subversiven Ohrwurm "Da Da Da" präsentiert der 46-jährige Texter, Musiker, Sänger und Produzent seine achte LP "Vamos" – und kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Ein völlig neuer Remmler?
Musikalisch ist der Ex-Triologe keine Ausgeburt der Neuen Deutschen Welle, sondern ein Kind des Rock'n'Roll. Die erste Elvis-Scheibe ("Heartbreak Hotel") mit neun, die erste Band mit 18, mit der er als 'Mick Jagger der Unterweser' norddeutsche Bühnen inklusive des Hamburger Starclubs unsicher machte. Als er dann Stones und Co. im Schlaf spielen konnte, vermischten sich amerikanische Töne und deutsches Feeling – "es darf ja nicht beim Nachmachen bleiben, und einem italienischen Rockmusiker hört man ja auch an, wo er herkommt."
Nach fünf Jahren 'Trio' und drei weiteren Solo-LPs fanden Remmlers Anleihen an deutsches Musikgut vorerst ihren Höhepunkt. Der Nonkonformist leistete sich vor zwei Jahren einen Ausflug in die Nostalgie und vertonte auf "Projekt F" alte Freddy Quinn-Evergreens. "Das wollt' ich halt mal machen", sagt Remmler, "der große Film, nicht Lindenstraße, sondern Doktor Schiwago. Aber damit ist das Thema wohl auch durch. "
Und Trendsetter Remmler ('Die Fantastischen Vier' und 'Deee-Lite' benutzten Remmler-Samples) goes back to the roots: "Ich verändere mich gern. Gerockt habe ich immer, erst in kurzen Hosen, dann mit langen Haaren – und dann mit kurzen Haaren. Und jetzt hört's sich so an. Es war genug Platz da, um mit den Musikern gemeinsam die Arrangements zu entwickeln, und wir haben viel live gespielt im Studio."
Zwei Lieder auf "Vamos" sind Raggamuffin-Stücke. War Remmler auf Jamaica? "In der Karibik war ich. Im letzten Sommer auf Saint Lucia bin ich voll abgefahren", erzählt er. "Streetparties, stundenlang der gleiche Groove. Damals machte ich gerade eine Pause in meiner Produktion, und wie in Trance bin ich zurück ins Studio und habe gleich weitergemacht." Und Can Man T. und die Toten Hosen haben mitgemacht. Womit Stephan Remmler mal wieder einen Schritt voraus war. Raggamuffin ist voll im Trend. "Vielleicht waren die auch alle auf Saint Lucia im Urlaub…"
Die Zeit für seine neue LP hat er, neben morgendlichen Joggingtouren am Baseler Rheinufer und Abstechern zu Frau und Kindern nach Rio de Janeiro, vor allem zum Nachdenken genutzt. "Ich war eigentlich nie ein Freund davon, komplexe politische Themen auf eine einfache Formel zu bringen. Rockmusik kann nur den Finger in die Wunde legen und keine Lösungen anbieten. Aber ob das in diesen Zeiten noch stimmt …"
In seiner Wahlheimat Schweiz sind die Ereignisse und der Rechtsruck in Deutschland nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Aus dem Schock und dem Bauch heraus schrieb Stephan Remmler das Lied "Mein Freund ist Neger", in dem es um Flüchtlinge jeder Hautfarbe geht. Auch die Ex-DDR ist da erwähnt. "Solange ist es ja noch nicht her, dass die Nachbarländer voller DDR-Flüchtlinge waren." Weniger hart, aber ebenso realpolitisch seine Reaktion auf die aktuelle Wirtschaftslage: "Bist Du wieder mal blank, wechsle einfach die Bank". Keine Sozialarbeiter-Betroffenheit, aber trotzdem deutlich. Und da das Einfachste oft am schwierigsten ist, feilt Remmler so lange an seinen Songs, bis sie wie selbst- verständlich klingen und "alles Gespreizte weg ist."
Stephan Remmlers Musik ist das Privateste, das er nach draußen trägt. Der ehemalige Lehrer für Musik und Englisch, der seine Schüler nicht mehr mit Rechtschreibregeln quälen wollte und quasi über Nacht das kleine Großenkneten zum Inbegriff deutscher Töne machte, verzichtet dankend auf Homestorys und aufwändige Image-Pflege: "Es ist mir zu anstrengend, wenn ich nicht Mensch sein darf", sagt er. "Ich will nicht plakativer und eindeutiger sein müssen, als ich bin, einen schönen Schein aufbauen, damit ich von ein paar Leuten mehr gemocht werde. Oder mich verbiegen, damit ich auf der Linie eines bestimmten Radiosenders liege." Also immer noch keine Hoffnung, dass Stephan Remmler eines Tages in die schöne deutsche Ordnung passt.
Credits: Photos Jim Rakete, Design Z-Art, Management George Glueck, Fax 030-881 62 43, Tommi Amper: Chor, Carl Carlton*: Gitarre, Chor, Curt Cress: Drums, Percussion, Bertram Engel*: Drums, Percussion, Chor, Jean Jacques Kravetz: Keyboards, Orgerl, Pascal Kravetz: Keyboards, Piano, Bass, Chor, Markus Löhr: Programming, Nippi Noya: Percussion, Ken Taylor: Bass, Klaus Voormann: Bass, Peter Weihe: Gitarre, Andreas Zabel: Programming, *mit freundlicher Genehmigung von Breeze Music / Rap auf Hullygullymylove und Bananaboat Can Man T. Es rauchten mit im Bananboat die Toten Hosen mit freundlicher Genehmigung von TO.T. Musik/Virgin / Preproduction Stephan Remmler / Überarbeitung der Preproduction im Greenwood Studio, CH-Nunningen mit Glenn Müller und Mikel Sirmann / Die Toten Hosen wurden aufgenommen von Peter Krick im Skyline Studio Düsseldorf, Assistent Michael Schwabe / Digital Edit Bananaboat Alex Catarinelli im Pilot Studio München / Digital Edit und Digital Mastering Stefan Bock im MSM Mastering Studio München, Mitarbeit Christoph Stickel / Aufgenommen im Rainbow Studio München / Gemischt im Rainbow Studio München, Pilot Studio München, Dierks Studio Stommeln, Assistent im Dierks Studio David Nash / Toningenieur Frank von dem Bottlenberg Vielen Dank / Dank auch an Andrea Andergast, Peter Angemeer, Joachim von Czarnowski, Dieter Dierks, Hans Hammers, Barbara Holz, Thomas Kolb, Stefan Kunesch, Hans Menzel, Christina Pereira Marinho, Karlheinz Reichenauer, Karin Robinson, Anja Scheding, Gertrud Schiefer, Dörte Schier, Andrea Wünsche, Leonie Würfel und Louis Spillmann und die Phonogram Crew und Hilana, Cecil und Jonni / Musik und Text Stephan Remmler / Verlegt bei Hilaster Bavilario Music/George Glueck Musik / Arrangiert von Stephan Remmler, zusätzliche Arrangements Markus Löhr / Gemischt von Frank von dem Bottlenberg, Markus Löhr und Stephan Remmler / Produziert von Stephan Remmler für Hilaster Bavilario Musik