Klaus Voormann (* 29. April 1938 in Berlin) ist ein deutscher Musiker und Grafiker. Er galt sowohl als fünfter Mann bei den Beatles, als auch als vierter Mann bei Trio.
Voormann studierte in Hamburg an der Meisterschule für Gestaltung und arbeitete als grafischer Designer und Illustrator, als er 1960 im Hamburger Kaiserkeller die Beatles kennenlernte und gemeinsam mit Astrid Kirchherr einer ihrer besten Freunde wurde. Er kaufte Ende 1961 den Bass des Beatles-Bassisten Stuart Sutcliffe, als sich dieser aus der Musik zurückzog. Als die Beatles weltberühmt wurden, blieb er mit ihnen verbunden, zumal er 1964 ebenfalls nach London zog. Hier gründete er seine erste eigene Beat-Band The Eyes, aus denen später Paddy, Klaus and Gibson wurden. In dieser Zeit spielte er in verschiedenen Clubs der Star-Club-Kette, u. a. in Hamburg und Bielefeld. Ab 1966 spielte er Bassgitarre bei Manfred Mann und begann neben seiner Grafikerkarriere auch eine Musikerkarriere.
1966 entwarf er während seiner Zeit in London das Cover für das Beatles-Album Revolver, auf dem er auch selbst am rechten Rand der Titelcollage zu sehen ist und für das er 1967 einen Grammy für das beste Schallplattencover erhielt. Die Zeitschrift Hörzu vertrieb die Platte anfangs in Deutschland und platzierte ihr Firmenlogo damals im Zentrum des Cover-Entwurfs. Voormann war aber nie Layouter der Hörzu, wie oft fälschlich angenommen wird. Das Cover wurde 2011 von den Lesern des Magazins Rolling Stone unter die zehn „besten aller Zeiten“ gewählt.
Voormann hat auch das Cover für zwei LPs der Bee Gees entworfen: Bee Gees 1st (1967) und Idea (1968). Die Einflüsse auf seinen Stil sind vielfältig; eine wichtige Rolle spielen Max Liebermann und expressionistische Maler wie George Grosz.
Die Freundschaft zu den Beatles führte dazu, dass er bei zahlreichen Soloprojekten von John Lennon, Ringo Starr und George Harrison den Bass spielte. So war er u. a. Gründungsmitglied von John Lennons Plastic Ono Band und war an solchen LPs wie Imagine, Ringo oder All Things Must Pass und dem Concert for Bangla Desh beteiligt. Außerdem spielte er auf Lou Reeds Album Transformer als Bassist mit. Als Studiobassist hat er unter anderem auch mit Carly Simon (das Bass-Intro von You’re So Vain stammt von ihm), Harry Nilsson und B. B. King gearbeitet. Zeitweise lebte er in der Nähe von Los Angeles.
1979 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete bei der Plattenfirma PhonoGram als Talentscout. Der Musikmanager Louis Spillmann machte ihn 1981 auf Trio aufmerksam, und er besuchte ein Trio-Konzert, das ihn sofort bewog, der Band einen Vertrag anzubieten. Er war zum einen ab dann Produzent der Band, zum anderen war er Vermittler zwischen Trio und der Plattenfirma PhonoGram. Nach dem großen Erfolg des Liedes „Da da da“, das Voormann nicht nur produzierte, sondern darauf auch Bass spielte, gab es finanzielle Streitigkeiten zwischen den früheren Geldgebern von Trio. Es heißt, ohne Klaus Voormann, der vermittelte, wäre die Band am frühen Erfolg gescheitert.
Auf vielen Titeln des Albums „Bye Bye“ ist Voormann ebenfalls als Bassist zu hören, so auch auf Trios letztem Album „Whats The Password“. Er zeichnete zudem das heute für mehrere tausend Euro gehandelte Plattencover für Trios letzte Single „My Sweet Angel“.
Auch nach der Trennung von Trio blieb Voormann eine zeitlang den Bandmitgliedern treu. Bis in die frühen Neunziger Jahre spielte Voormann auf einigen Liedern von Stephan Remmler den Bass, und war auch als Co-Produzent von „Keine Sterne in Athen“ tätig. Für Peter Behrens produzierte er dessen erste Solo-Single „Stunden der Einsamkeit“. Eine Zusammenarbeit mit Kralle gab es allerdings nach der Trio-Auflösung nicht mehr.
In der sehr lesenswerten Autobiografie von Voormann kommt Trio leider nur am Rande vor. Sein erstes Soloalbum erschien 2009 – ohne Beteiligung von Trio.